Game of Thrones 5×01 – The Wars to Come

„The freedom to make my own mistakes is all I ever wanted.“

Was passiert
Game of Thrones Season 5Cersei, die von unangenehmen Erinnerungen an ihre Kindheit und beinahe vergessenen Verwandten heimgesucht wird, trauert um ihren Vater und beschuldigt Jamie, eine Mitschuld an Tywins Tod zu tragen. Währenddessen landet ein verzweifelter Tyrion in Pentos und erfährt unwillig, welche Pläne Varys für ihn in petto hat. Littlefinger nimmt Sansa mit auf eine ungewisse Reise, während Brienne versucht, Pod loszuwerden. In Castle Black indes verlangt Stannis von Jon, Mance dazu zu bringen, das Knie zu beugen und Stannis dabei zu helfen, den Norden von Roose Bolton zurückzuerobern.

Was Sache ist
Es geht wieder los! Direkt mit einer Premiere, einem Flashback nämlich, in dem Cersei Maggie the Frog aufsucht, eine Hexe, die ihre Zukunft weissagt – in diesem Fall nur die Hälfte davon, der meiner Ansicht nach wichtigere Teil um den „Valonqar“ wird weggelassen, eine meiner Ansicht nach etwas seltsame Entscheidung, weil dieses Detail für die 5. Staffel zwar belanglos, für die Serie und Cerseis Charakter insgesamt aber deutlich wichtiger ist. Nichtsdestotrotz viel Cersei in dieser Folge; die Vorwürfe, die sie an Jamie richtet, dürften noch von zentraler Bedeutung werden, außerdem treffen wir Lancel wieder, der inzwischen seine Locken eingebüßt hat und zum Bettelmönch geworden ist – Religion wird dieses Jahr eine wichtige Rolle spielen, leider die langweilige Religion des Südens; ich würde mich über ein wenig nördliche Mystik mehr freuen, aber dafür werden wir wohl auf die Rückkehr des verschlossenen Bran S. in 2016 warten müssen. Wunderbar die Szene zwischen Finn Jones und Natalie Dormer, die ihren Bruder im Bett mit Olyvar erwischt, wobei aus Loras‘ unspektakulärer Reaktion zu erwarten ist, dass das nicht zum ersten Mal passiert. (Und jetzt stelle ich mir natürlich vor, wie Diana Rigg mit hochgezogener Augenbraue dort im Türrahmen steht.) Überhaupt in Sachen Nacktheit diesmal ein relativ ausgewogenes Geschlechterverhältnis, wobei die Männer grundsätzlich nur ihre Rückseite in die Kamera halten dürfen, während Meereen’sche Prostituierte auch für Frontalshots gut sind – könnte am nicht so ausgewogenen Verhältnis der Verantwortlichen hinter der Kamera liegen.

Die Szenen zwischen Peter Dinklage und Conleth Hill sind noch nicht allzu spektakulär ausgefallen; immerhin kündigt Varys an, sich gemeinsam mit Tyrion auf den Weg Richtung Meereen zu machen, was auf weitere schöne Dialoge hoffen (und über den diesjährigen Mangel an Varys/Littlefinger-Stare-Duellen hinwegsehen) lässt. In Meereen selbst proben die Söhne der Harpye, eine restaurative Adels-Guerilla, den Aufstand, Missandei und Grey Worm schmachten einander immer noch an, und Dany – „I am not a politician, I’m a queen“, was mich nicht zum ersten Mal daran zweifeln lässt, ob sie auf dem Iron Throne eine sonderlich bessere Figur machen würde als ihr Vater – holt sich guten Rat bei Daario. Viel spannender ausnahmsweise das, was an der Mauer passiert. Ich bin mit Ciarán Hinds als rauere, ältere, weniger romantisierte Version von Mance Rayder nie wirklich warm geworden, in dieser Folge liefert er aber eine wirklich bemerkenswerte Leistung ab, auch wenn Benioff und Weiss keine Anstalten machen, Hinweise einzustreuen, dass es irgendetwas anderes als sein letzter Auftritt war. (Immerhin meine ich, den Lord of Bones im Hintergrund gesehen zu haben.) Stannis gibt ein wenig Prep Talk, Mel darf mal wieder zündeln (und Kelly Ingram muss das mit anschauen, die Arme. Jemand sollte dringend mal einen Elternratgeber für Westeros-Adelshäuser schreiben – Sam, dein Job!) und Jon macht finstere Miene zum bösen Spiel (vor allem, als Melisandre ihn nach seiner Jungfräulichkeit fragt, eine Szene, an die ich mich aus den Büchern jedenfalls nicht erinnere – was daraus wohl wird?). Viel passiert, vieles nur angeschnitten, aber durchaus ein temporeicher, bissiger Auftakt für eine Staffel, die vielleicht weniger ganz große Highlights bringen wird, aber ansonsten mehr, mehr, mehr von allem, und damit vielleicht etwas überladen werden könnte, das in „The Wars to Come“ aber zumindest recht geschickt angeht.

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