Trailerschau [54]

Film und Serie: Neue Trailer, Kalenderwoche 35, 2015.

Eden: Ein Fußballteam sitzt nach einem FLugzeugabsturz auf einer einsamen Insel fest. Der Überlebenskampf beginnt. Moderner „Lord of the Flies“ von Shyam Madiraju, mit Nate Parker und Ethan Peck als Anführer der jeweiligen Fraktionen. Prognose: Sieht grundsätzlich gut aus, sicher weniger subtil als der 1990er „Lord“ (die erste Verfilmung kenne ich nicht), Thriller statt Philosophie, dabei wohl auch stark von „Lost“ beeinflusst. Reizt mich.

Listening: Interessanter Low-Budget-SciFi-Thriller von Khalil Sullins, der ein Forscherteam mit den Auswirkungen ihrer eigenen Erfindung konfrontiert: Gedankenkontrolle. Prognose: Erstaunlicherweise hat mich der Trailer noch nicht völlig gepackt – vielleicht weil mich das ganze Projekt an „Ex Machina“ erinnert, der mir zwar gut gefallen hat, dabei aber doch sein Potential nicht ganz ausgeschöpft hat? Hier dürfte zu vermuten sein, dass dank Budgetlimitierungen der audiovisuelle Einfallsreichtum dem Skript wohl etwas nachstehen dürfte. (Ich muss mich dann immer fragen, was daraus geworden wäre, wenn jemand wie Rob Zombie Regie gefürht hätte.) Nichtsdestoweniger dürfte es sich lohnen, das im Auge zu behalten.

Wolf Totem: China 1967, Kulturrevolution. Ein junger Student (Shaofeng Feng) wird in die innere Mongolei geschickt, durch deren Steppen Wolfsrudel streifen. Naturdrama von Jean-Jacques Annaud. Prognose: Einerseits recht offensichtliche Verherrlichung der Mao-Jahre, andererseits fesselnde Aufnahmen und wunderbare Cinematographie. Ich kann noch nicht absehen, ob der Film mich eher begeistern oder anekeln wird.

Newcomer: Ein Spezialagent (James Floyd) vermasselt seinen ersten Einsatz und wird auf der Suche nach der Wahrheit selbst zum Gejagten. Indie-Thrillerdrama von Kai Barry. Prognose: Nichts weltbewegend Neues, aber doch ein interessantes Konzept, das einen spannenden Film erwarten lässt.

Kill Your Friends: Nach John Niven: Ein Musikproduzent (Nicholas Hoult) greift zu drastischen Maßnahmen, um sich im Biz durchzusetzen. Prognose: Eher Farce als Satire, das zumindest legt der erste Eindruck nahe. Da braucht es einen etwas ausführlicheren Trailer.

Imminent Threat: Kritische Dokumentation von Janek Ambros über den amerikanischen War on Terror. Prognose: Der Trailer verspricht noch nicht unbedingt neue Erkenntnisse, aber zumindest eine eindringliche Zusammenfassung der US-Paranoia nach 9/11 und den daraus resultierenden Rechtsverstößen.

Love the Coopers: Starbesetzte, aber doch eher müde Komödie um ein mehr oder weniger missglücktes Familienweihnachtsfest, von Jessie Nelson („I Am Sam“ – jepp). Mit dabei: Olivia Wilde, Amanda Seyfried, Marisa Tomei, Diane Keaton, Alan Arkin, John Goodman, Ed Helms u.a. Prognose: Ich feiere dann doch lieber mit den Griswalds als mit den Coopers.

Hell and Back: Zwei Idioten schleichen sich in die Hölle ein, um ihren Freund zu retten. Infantiles Animations-Bla von Tom Gianas und Ross Shuman. Prognose: Muss nicht sein.

Legends of Tomorrow – Season 1: Das DC-Universe schickt ein zusammengewürfeltes Team aus Möchtegern-Superhelden um The Flash (Grant Gustin) und Green Arrow (Stephen Amell) auf Zeitreise, um eine drohende Apokalypse zu verhindern. Prognose: Die Prämisse ist deutlich vielversprechender als alles, was Marvel bisher ins Fernsehen gebracht hat. Deshalb ist schwer nachzuvollziehen, dass diese Prämisse in einem derart lächerlich Trailer resultiert. Ich hoffe doch sehr, dass die Dialogszenen extra für den Trailer geschossen wurden und nicht im Endprodukt auftauchen. Sämtliche Euphorie direkt wieder zunichte gemacht.

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