Rogue One: A Star Wars Story (2016)

„Save the Rebellion! Save the dream!“

Was passiert
rogue-oneAls Kind von einem militanten Rebellenführer ausgebildet, hat Jyn Erso längst abgeschlossen mit dem Kräfteringen zwischen Imperium und Rebellenallianz. Bis ihre Vergangenheit sie einholt: Ihr Vater, vom skrupellosen Offizier Krennic in den Dienst des Imperiums gezwungen, warnt die Rebellen, dass das Imperium kurz davor steht, seine gefährlichste Waffe fertig zu stellen. Gemeinsam mit dem Rebellen Cassian Andor und einer Bande von Außenseitern macht Jyn sich auf den Weg, die Pläne für den Todesstern zu erbeuten und seine Schwachstelle zu finden.

Was Sache ist
Man hat im Hause Disney vom Marvel-Masterplan gelernt, und während man mit der Hauptsaga, siehe „The Force Awakens„, weiterhin auf leichtfüßiges All-Abenteuer mit düsteren Momenten setzt, lassen die im Zweijahrestakt zwischengeschalteten Solofilme auch Stimmungsschwankungen zu. Kleine Kinder dürftem fehl am Platz sein im Publikum für diesen intergalaktischen Kriegsfilm, für den man vielleicht ein anderes Team hätte anheuern sollen als „American Pie“-Texter Chris Weitz und Effekthascher Gareth Edwards. So stolpert „Rogue One“ für eine gute Stunde durch leidlich nette Charakterkonflikte, die basaler Logik nicht standhalten würden. Dazu traut man der angestrebten Stimmung dann doch nicht recht und versorgt die Fans fortwährend mit Rückgriffen auf vergangene Filme, die im Nostalgiefest „The Force Awakens“ besser platziert waren. Die bisweilen exzellenten Bilder können nicht recht darüber hinwegtäuschen, dass in der faden ersten Hälfte des Films nicht viel passiert, erst recht nicht unter der Oberfläche eindimensionaler Charaktere, die einem bis zum Ende nur halb ans Herz wachsen – am ehesten noch das charismatische Pärchen Donnie Yen und Wen Jiang, während der Rest des stark besetzten Casts (Felicity Jones – als Jyn Erso, nicht verwandt mit Qui-Gon Jinn -, Diego Luna, Riz Ahmed, Forest Withaker und Mads Mikkelsen) kaum etwas zu tun bekommt. Immerhin, nachdem die eigentliche Geschichte des Films einmal aus dem Weg geschafft ist, schafft es „Rogue One“ noch zum späten Spektakel, mit der jedenfalls besten Finalschlacht seit „A New Hope“, zu dem sie nahtlos überleitet. Passend, denn auch qualitativ reiht sich der Film auf halbem Wege zwischen den Prequels und der Originaltrilogie ein. Ein halbes Dutzend weiterer Filme, und der Mythos Star Wars dürfte endgültig entzaubert sein – mit „Rogue One“ ist man auf dem besten Wege zu einem Hollywood-Franchise unter vielen.

Wertung: 5/10

Rogue One (US 2016) | Regie: Gareth Edwards | Skript: Chris Weitz, Tony Gilroy | mit Felicity Jones, Diego Luna, Alan Tudyk, Donnie Yen, Wen Jiang, Ben Mendelsohn, Riz Ahmed, Forest Whitaker, Mads Mikkelsen | 134 min.

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3 Gedanken zu „Rogue One: A Star Wars Story (2016)

  1. Ich mochte den Film zwar sehr, sehe aber genau wie du das Problem mit dern Entzauberung… wenn wir jetzt jedes Jahr neues Star Wars bekommen, kann es irgendwann einfach mal wirklich mies werden. Und ich gehöre zu der Gruppe, die da jetzt „Rogue One“ noch nicht dazu zählt 😉

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    • Wir wissen ja nun alle, wie „wirklich mies“ im Kontext von Star Wars aussieht. 😉 Disney-Star-Wars ist zu klinisch, um jemals ein Desaster von „Attack of the Clones“-Proportionen abzuliefern. Aber diese Riesen-Franchises werden sich über kurz oder lang alle bei medioker und lahm einpendeln. Marvel ist da, zumindest bislang, eher die große Ausnahme.

      Gefällt 1 Person

  2. Pingback: Kritik: Rogue One – filmexe

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