Ein gutes, aber seltsames Jahr, irgendwo zwischen großen Hymnen der Post-Punk-Düsternis und teils erstaunlich brauchbarem Charts-Pop. So brauchbar offensichtlich, dass die Musikpresse kaum noch etwas anderes zu feiern hat als die Knowles-Schwestern, Justin Vernons Depressionen und amerikanischen Rap. Gut, habe ich alle nicht in meiner Liste, aber es soll ja auch noch mehr nette Musik geben. Indie-Tipp Holy Esque hat mich das ganze Jahr hindurch begleitet, ebenso Arnalds/Frahm. Eher enttäuschend waren neue Alben von Bon Iver und Explosions in the Sky, während deutscher Indie gerade fest in Hipster-Hand ist und damit mehr als nur ein wenig anstrengt – beinahe geschafft hätten es bloß Gurr mit „Walnuss“. Ein Top-10-Kandidat aus dem letzten Jahr ist wieder dabei. Die obligatorische Nachnennung für einen erst 2016 entdeckten großen Song des Vorjahres: „A Rush of Blood“ von Coasts; nur peinlich, dass Matthias Schweighöfer die scheinbar vor mir gefunden hat. Ehrensalut für die hier aufgeführten, gerade aufgelösten Augustines. Ausblick fürs nächste Jahr: Japandroids! Arcade Fire! Und ein Geheimtipp: Wilderado!
Hier die Top 10 kompakt als Spotify-Playlist.
10. Pinkshinyultrablast – The Cherry Pit
(Grandfeathered, Club AC30)
09. Bellows – Thick Skin
(Fist & Palm, Double Double Whammy)
08. Nada Surf – Cold to See Clear
(You Know Who You Are, Barsuk Records)
07. Holy Esque – Hexx
(At Hope’s Ravine, Beyond the Frequency)
06. The Lumineers – Sleep on the Floor
(Cleopatra, Dualtone Records)
05. Avec – Dead
(What If We Never Forget, Earcandy Recordings)
04. The Naked and Famous – Laid Low
(Simple Forms, Somewhat Damaged)
03. Augustines – No Need to Explain
(This is Your Life, Universal)
02. Ólafur Arnalds & Nils Frahm – 23:17
(Trance Frendz, Erased Tapes Records)
01. Kishi Bashi – m’lover
(Sonderlust, Joyful Noise Recordings)