2016: Songs

Ein gutes, aber seltsames Jahr, irgendwo zwischen großen Hymnen der Post-Punk-Düsternis und teils erstaunlich brauchbarem Charts-Pop. So brauchbar offensichtlich, dass die Musikpresse kaum noch etwas anderes zu feiern hat als die Knowles-Schwestern, Justin Vernons Depressionen und amerikanischen Rap. Gut, habe ich alle nicht in meiner Liste, aber es soll ja auch noch mehr nette Musik geben. Indie-Tipp Holy Esque hat mich das ganze Jahr hindurch begleitet, ebenso Arnalds/Frahm. Eher enttäuschend waren neue Alben von Bon Iver und Explosions in the Sky, während deutscher Indie gerade fest in Hipster-Hand ist und damit mehr als nur ein wenig anstrengt – beinahe geschafft hätten es bloß Gurr mit „Walnuss“. Ein Top-10-Kandidat aus dem letzten Jahr ist wieder dabei. Die obligatorische Nachnennung für einen erst 2016 entdeckten großen Song des Vorjahres: „A Rush of Blood“ von Coasts; nur peinlich, dass Matthias Schweighöfer die scheinbar vor mir gefunden hat. Ehrensalut für die hier aufgeführten, gerade aufgelösten Augustines. Ausblick fürs nächste Jahr: Japandroids! Arcade Fire! Und ein Geheimtipp: Wilderado!

Hier die Top 10 kompakt als Spotify-Playlist.

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Bellows | Thick Skin

„What’s better than looking for it? / What’s better than lost time?“

Das Jahr neigt sich rapide dem Ende entgegen; es hat also eine gewisse Aussagekraft, wenn ich „Fist & Palm“ von Bellows zum ernsthaften Kandidaten für das beste Album von 2016 erkläre. Das Soloprojekt von Oliver Kalb, der unter anderem für Eskimeaux spielt, ist melancholischer Bombast der Spitzenklasse für Fans von Sufjan Stevens und Radical Face, und „Thick Skin“ eine rundum wundersame erste Single für nächtliche Autofahrten, einsame Tänze und Sternegucker.