Ich würde die Oscar-Verleihung und damit das Ende der jedes Jahr unsäglichen Awards-Season mehr herbeisehnen, wenn sie nicht jedes Jahr die sommerliche Kino-Durststrecke einleiten würde, die dann mit einem leidlichen Cocktail aus europäischem Arthouse-Film und den sporadischen akzeptablen Blockbustern zu strecken ist. (Interessant an der Stelle, dass zwei der diesjährigen Nominees schon früh im letzten Jahr veröffentlicht wurden, „The Grand Budapest Hotel“ und „Boyhood“. Ich erinnere mich nicht, wann das zuletzt der Fall war.) Auf der anderen Seite ist ja auch nicht alles Oscar-Material uneingeschränkt sehenswert, von daher ist der Bruch wahrscheinlich eher ein gefühlter und die Oscars in noch einer Hinsicht gar nicht so furchtbar bedeutsam. Für mich fällt die Verleihung in die Kategorie „nettes TV-Ritual“, die sie mit dem ESC teilt, auch wenn letzterer in Sachen Unterhaltungswert meist die Nase vorn hat. Das soll mich aber nicht vom Tippen (und unverschämterweise-meine-Favouriten-angeben-obwohl-ich-nicht-alle-Filme-gesehen-habe) abhalten.
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Linked [25]
- The Daily Show: Jon Stewart hat seinen Abschied von der Show angekündigt. Schade, ich schaue The Daily Show immer noch gerne, aber ich stimme dem, was er in seiner Ankündigung sagt, absolut zu, und freue mich darauf, was er als Nächstes machen wird. The Guardian sammelt derweil Jons beste Momente, und Grantland macht sich schon mal Gedanken über die Nachfolge.
- Screen Junkies: Der Honest Trailer für „Boyhood“. Vielleicht der Beste überhaupt.
- Winter is Coming veröffentlicht George R.R. Martins erstes Outlining vom damals noch als Trilogie geplanten A Song of Ice and Fire vom Dezember 1993 (ich bin unsicher, ob ich mich deshalb alt oder jung fühlen sollte), und die Unterschiede zwischen dem mehr auf klassische Heroic Fantasy angelegten ersten Entwurf und dem Endprodukt sind schon einen Blick wert.
- The Daily Beast: „Why Americans Don’t Read Foreign Fiction„.
- The New Yorker: Elizabeth Alexander schreibt einen fabelhaften Text über den Tod ihres Ehemannes, Ficre Ghebreyesus. „Something is fading: not the memory of him but the press of memory, the closeness of him. He is somewhere in the atmosphere, but also not. He is fifty and I am fifty-one. He is a photograph in the living room; he is, for the moment, still.“
- Wired ist besorgt über automatische Killerroboter.
- The Guardian: „Why are we obsessed with the Nazis?“ (Ein gutes Beispiel übrigens, wie große Nachrichtenseiten an Relevanz gewinnen können, wenn sie nicht nur auf sich selbst verlinken würden.)
- The Chronicle über Glück (im Sinne von Luck, nicht Happiness).
- Aeon fragt, wie und zu welchen Kosten Englisch zur einzigen Sprache der Weltwissenschaft aufsteigen konnte.
Oscar-Nominierungen 2015: Tipp
Nur noch ein paar Monate hin bis zu den Oscars, da kann man ja schon mal wild in die Runde spekulieren, wenn man sonst gerade nichts zu tun hat. Hier also mein Tipp für die nächstjährigen Oscar-Nominierungen in den wichtigen Kategorien, sofern man denn beim Oscar von wichtig sprechen kann. Die Auszeichnungen werden getippt, wenn die Nominierungen draußen sind. Gerade Bester Film könnte spannend werden, da sehe ich noch keinen klaren Favouriten. Regie an Iñárritu (oder doch Linklater?), und für welchem Film soll Julianne Moore dieses Jahr endlich ihren Oscar bekommen, „Maps to the Stars“ oder „Still Alice“? Dass sie es wird, dürfte Formsache sein.
Best Motion Picture
Birdman
Boyhood
Foxcatcher
Gone Girl
The Imitation Game
Inherent Vice
A Most Violent Year
Selma
The Theory of Everything
Whiplash