2015: Songs

Das beste Musikjahr war 2015 nicht; zugegeben vielleicht auch nicht das Jahr, indem ich mich intensiver als üblich mit neuer Musik beschäftigt habe. Eher noch war der ein oder andere Retrotrip dabei. Dennoch: Nach meiner Wahrnehmung eher wenige Veröffentlichungen aus etablierten Lagern im Indie-Pop und -Rock. Auch die Musikpresse scheint das zu bestätigen, wenn sie vor allem Mainstream-Pop und amerikanischen Rap feiert. Ganz ohne Rap immerhin komme ich auch nicht aus, dafür musste die bessere Taylor Swift, Carly Rae, knapp draußen bleiben. Die Ehrennennung geht an einen Song des letzten Jahres, den ich erst 2015 entdeckt und als beinahe perfekten Popsong des Jahres gefeiert habe, nämlich „First“ von den Cold War Kids.

Die Top 10 gibt es nach dem Klick im Detail oder hier als Spotify-Playlist.

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Lesens- und Sehenswertes aus dem Netz: Kalenderwoche 36, 2015.

  • Lenny: In ihrem jüngst gestarteten Newsletter veröffentlicht Lena Dunham eine Kurzgeschichte, „Six Sausages“.
  • Vulture bringt eine neue Kurzgeschichte, „The Goat Variations“, von Jeff Vandermeer, einen Weird-Fiction-Ausblick in ein alternatives 9/11.
  • Via Fusion: „Raising Dion“, ein Comic von Dennis Liu und Jason Piperberg über die alleinerziehende Mutter eines jugendlichen Superhelden. Erstes Kapitel online for free.
  • Vanity Fair interviewt Elena Ferrante.
  • Vulture kritisch über die literarischen Ambitionen des Jonathan Franzen: „His notion of the novel as a lover echoes Sontag’s famous call for an ‚erotics of art‘ but manages to be less aspirational, less radical, less sexy.“
  • Die Welt: Mercedes Lauenstein über das Schreiben: „Schreiben ist Wichtigtuerei, Arroganz, Aufmerksamkeitsgeilheit, totaler Narzissmus und erbärmlichste Bedürftigkeit – alles, was unsympathisch ist und anstrengend.“
  • Coffee & TV: Lucky & Fred sind wieder auf Sendung.
  • Rap ist lässt Gregor Gysi Songtexte von K.I.Z. analysieren.

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K.I.Z. | Hurra die Welt geht unter

„Dieses Leben ist so schön, wer braucht ein Leben danach?“

Nanu? Die Kriegsverbrecher in Zwangsjacken haben genug vom satirischen Gangster-Rumgeprolle und machen jetzt astreinen, überwiegend ernst gemeinten Weltverbesserer-Zeckenrap mit Botschaft, und das enorm gut. Nach der Apokalypse gemütlich auf ihrem Hausboot unterwegs, erzählen die drei Berliner vom Ende des Kapitalismus samt freier Liebe und, natürlich, brennenden Deutschlandfahnen. Entgegen aller Erwartung: Besser habe ich das bislang noch nicht gehört. Atmosphärischer Vocal-Part von Henning May, der Frontmann von AnnenMayKantereit mit der tollen Stimme, und Nicos Monopoly-Zeilen grenzen fast schon an einen kleinen Tränendrücker. Ich bin schwer begeistert.