Linked 06|2017

Popkultur im Netz: Kalenderwoche 13, 2017.

  • Channel Criswell macht sich anhand „Komm und sieh“ Gedanken, wie Filme durch audiovisuelle Mittel Zugang zum subjektiven Empfinden ihrer Charaktere erlangen.
  • Texas Monthly porträtiert einen inzwischen weniger scheuen Terrence Malick.
  • Words Without Borders befragt drei Übersetzer zum grandiosen „Arrival“.
  • Literary Hub über die gerechtfertigte Paranoia des Art Spiegelman und die Relevanz seiner Comics für die Ära Donald Trump: „there’s a quote from Philip K. Dick that says something like, ‚reality is what won’t go away when you choose not to believe in it.‘ It’s crazy that Philip K. Dick should be the real avatar of science fiction now, instead of the more nostalgically tinted Ray Bradbury, or the more technologically focused Isaac Asimov of my youth.“
  • Tor.com: Elise Ringo argumentiert (nicht ganz überzeugend), dass J.R.R. Tolkien in seinen Mittelerde-Schriften über eine schwarz-weiße Moralität hinausgeht.
  • The Guardian rekapituliert die Geschichte feministischer Science Fiction.
  • Vice erläutert die Schwierigkeiten mit Blowjobs in Literatur.
  • Signature über die Bedeutung von Musik in Romanen von Kunzru und Murakami.

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Future Islands | Ran

„How it feels when we fall, when we fall / How we lose control“

Wenige Bands haben in den letzten Jahren so konstant hohe Qualität abgeliefert wie Future Islands. „Ran“, die erste Single aus dem kommenden Album „The Far Field“, legt nahe, dass sich dieser Trend in naher, aha, Zukunft fortsetzen könnte.

2016: Songs

Ein gutes, aber seltsames Jahr, irgendwo zwischen großen Hymnen der Post-Punk-Düsternis und teils erstaunlich brauchbarem Charts-Pop. So brauchbar offensichtlich, dass die Musikpresse kaum noch etwas anderes zu feiern hat als die Knowles-Schwestern, Justin Vernons Depressionen und amerikanischen Rap. Gut, habe ich alle nicht in meiner Liste, aber es soll ja auch noch mehr nette Musik geben. Indie-Tipp Holy Esque hat mich das ganze Jahr hindurch begleitet, ebenso Arnalds/Frahm. Eher enttäuschend waren neue Alben von Bon Iver und Explosions in the Sky, während deutscher Indie gerade fest in Hipster-Hand ist und damit mehr als nur ein wenig anstrengt – beinahe geschafft hätten es bloß Gurr mit „Walnuss“. Ein Top-10-Kandidat aus dem letzten Jahr ist wieder dabei. Die obligatorische Nachnennung für einen erst 2016 entdeckten großen Song des Vorjahres: „A Rush of Blood“ von Coasts; nur peinlich, dass Matthias Schweighöfer die scheinbar vor mir gefunden hat. Ehrensalut für die hier aufgeführten, gerade aufgelösten Augustines. Ausblick fürs nächste Jahr: Japandroids! Arcade Fire! Und ein Geheimtipp: Wilderado!

Hier die Top 10 kompakt als Spotify-Playlist.

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Linked 26|2016

Lesens- und Sehenswertes aus dem Netz: Kalenderwoche 50, 2016.

  • Im Guardian-Podcast unterhält sich Stewart Lee ausführlich mit Alan Moore über dessen Mammuth-Projekt „Jerusalem“.
  • FAZ.net huldigt in ihrer „Pop-Anthologie“ Songtexten. Zu Anfang: Niels Frevert.
  • Longreads: „BRAAAM“ – Hollywood und der Siegeszug des „Inception“-Geräuschs.
  • NY Review of Books: Zadie Smiths schöne Dankesrede zum Welt-Literaturpreis.
  • Wired’s Science-Fiction-Ausgabe kommt mit diversen Kurzgeschichten, u.a. von N.K. Jemisin, Malka Older und Etgar Keret.
  • Neil Gaiman liest Edgar Allan Poes „The Raven„. (via Tor.com)
  • Lewis Criswell denkt nach über die Geschichte des „Editing in Storytelling“.
  • Schöner Re-Edit: Gabriella LoBue macht aus „Lost“ eine Comedy-Serie.

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The Lumineers | Sleep On The Floor

„Cause if we don’t leave this town | we might never make it out“

Einer der schönsten, simpelsten Popsongs des Jahres bekommt ein verdientes Video, allerdings nicht ohne Macke: Da singt Wesley Schultz von den Lumineers doch extra, dass sie sich vor dem Ausreißen eine Zahnbürste einpacken sollen, und was ist? Nicht mitgedacht, liebe Leute. Song, Video und Album sind trotzdem abzufeiern.

Linked 24|2016

Lesens- und Sehenswertes aus dem Netz: Kalenderwoche 46, 2016.

  • Miss Booleana präsentiert die Auswertung ihrer Blogparade der 100 besten Filme des Jahrhunderts. Platz 1: „Donnie Darko“. Meine Liste ist gut repräsentiert.
  • David O. Russell dreht einen experimentellen Kurzfilm für Prada.
  • Buzzfeed: „The Arctic Lizard“ – Etgar Keret stellt sich in einer satirischen Kurzgeschichte Präsident Donald Trumps dritte Amtszeit vor.
  • The Guardian: China Miéville über 500 Jahre Thomas Morus‘ „Utopia“.
  • Literary Review nominiert wie jedes Jahr für den Bad Sex in Fiction Award. („Several readers nominated [Donald Trump’s] ‘locker-room talk’, but this had to be discounted on the grounds that the award only covers fiction.“) Zitate beim Guardian.
  • edp film: Georg Seeßlen über die großen neuen (und alten) Musikserien.

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Frightened Rabbit | I Wish I Was Sober

„Fallout and the damage done / I can’t un-sing the things I’ve sung“

Die Herren von Frightened Rabbit stehen nicht nur seit Jahren für wunderschöne Indiehymnen, sondern schaffen es meistens auch, diese mit sehr gelungenen Videos zu unterlegen – so wie hier. „I Wish I Was Sober“ stammt aus dem aktuellen Album „Painting Of A Panic Attack“.

Bellows | Thick Skin

„What’s better than looking for it? / What’s better than lost time?“

Das Jahr neigt sich rapide dem Ende entgegen; es hat also eine gewisse Aussagekraft, wenn ich „Fist & Palm“ von Bellows zum ernsthaften Kandidaten für das beste Album von 2016 erkläre. Das Soloprojekt von Oliver Kalb, der unter anderem für Eskimeaux spielt, ist melancholischer Bombast der Spitzenklasse für Fans von Sufjan Stevens und Radical Face, und „Thick Skin“ eine rundum wundersame erste Single für nächtliche Autofahrten, einsame Tänze und Sternegucker.