Über Politik reden #1

Lass uns über Politik reden #1 (2017).

(Wer mich kennt, weiß, dass ich ein politischer Mensch bin, und wichtiger, dass ich Popkultur – nach wie vor der Fokus dieses Blogs – nicht immer von Politik zu trennen bereit bin. Über die momentane politische Weltlage kann gar nicht genug diskutiert werden; um es mit Clickclickdecker zu sagen: „Es gibt wichtigeres im Leben als dein Leben, lass uns über Politik reden!“ Nach dem Vorbild der Popkultur-Linkschau möchte ich daher in Zukunft halbwegs regelmäßig (zweiwöchentlich?) interessante politische Debattenbeiträge, die ein etwas anderes Licht auf aktuelle Geschehnisse werfen, hier zusammenfassen und teilen.)

The Times Literary Supplement: Angesichts des Untergangs der Sozialdemokratie, der sich auftuenden Arm-Reich-Schere und des Fehlens einer systemischen Alternative wird es „time for ‚The Future of Capitalism‘. Unfortunately, nobody has yet successfully written that book“. Daher macht sich Paul Collier nicht wirklich zufriedenstellende Gedanken über einen regulierten, pragmatischen Kapitalismus, wirft dabei allerdings ein paar vernünftige Punkte auf: „In future, taxation needs to make distinctions based less on how much money has been made, and more on how it has been made.“
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Linked 02|2017

Lesens- und Sehenswertes aus dem Netz: Kalenderwoche 5, 2017.

  • The New Yorker spricht mit Philip Roth über dessen Roman von 2004, „The Plot Against America“, in dem Roth einen autoritären Isolationisten und dessen Slogan „America First!“ die US-Präsidentschaftswahl von 1940 gewinnen lässt. Hoch aktuell? „‚The relevant book about Trump’s American forebear is Herman Melville’s ‘The Confidence-Man,’ the darkly pessimistic, daringly inventive novel—Melville’s last—that could just as well have been called ‘The Art of the Scam.'“
  • Times Literary Supplement: Was hat Shakespeare über die Ära Trump zu sagen?
  • World Literature Today: Wieder ein schönes Interview mit Alan Moore: „Sometime around the mid-nineties, we suddenly realized that we were there. That this was the future and it was looking a lot more complicated and a lot different than the future we’d been imagining. And we froze. We didn’t know what to do. We decided that we would culturally march on the spot for the next twenty or thirty years.“
  • Die Oscar-Nominierungen sind draußen, angeführt von „La La Land“ mit 14 Nennungen. Meine Prognose war nicht übel: 34/40. Und: „The Oscar Nominations don’t matter, but the movies do more than ever“, so Richard Brody im New Yorker.
  • The Atlantic berichtet über Franklin Leonards inzwischen berühmte Black List und was sie für die prekäre Profession des Hollywood-Screenwriters bedeutet.
  • Vulture unterhält sich mit Regiseur Denis Villeneuve über dessen Karriere.
  • RedLetterMedia parodieren in ihrem neuen „The Nerd Crew“-Podcast ziemlich perfekt und amüsant all die furchtbaren Youtube-Geek-Clickbaiter. Hier Folge 2.

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Linked [27]

  • Oscars 2015: Alle Auszeichnungen auf einen Blick. (17 von 24 Kategorien richtig getippt – ordentlicher Wert.) The New Yorker benotet derweil Dankesreden.
  • Every Frame a Painting dekonstruiert den Aufbau einer Szene aus „The Bad Sleep Well“ von Akira Kurosawa. (Video unten.)
  • Whoknows Presents kennt die „Die kulturell bedeutendsten Filme – objektiv und automatisch ermittelt“ – etwas quantitativ für meinen Geschmack, aber interessant.
  • Der Freitag: Das deutsche Kino leide unter zu vielen Neustarts, verursacht durch zu viel Filmförderung.
  • Rolling Stone wirft einen ersten Blick in Chuck Palahniuks Comic-Sequel zu Fight Club.
  • The Times Literary Supplement berichtet über Twee (Hipster) als regressive Bewegung.
  • Aeon: Philip Ball schreibt gegen die Many-Worlds-Hypothesis an.
  • Wired: In der aktuellen Ausgabe geht es um „Sex in the Digital Age“. In einem interessanten Artikel beschäftigt sich Kat McGowan mit verschiedenen Formen von Asexualität.
  • The Atlantic: Jacob Brogan streitet für den Gebrauch des Präteritums im Schreiben über Fiktion. „[George] Lucas believed that he was merely repairing superficial errors, but his fans disagreed. Proclaiming their discontent on shirts, stationery, and everything in between, the disgruntled insist that ‚Han shot first.‘ Significantly, they describe their hero’s actions in the past tense: They were there, saw what happened. They know the way things went down, whatever the present evidence to the contrary.“
  • NZZ: Klaus Bartels fragt, was wir eigentlich unter einer Person verstehen.
  • The New York Review of Books: Charles Simic geht mit dem Militarismus der amerikanischen Politik so hart ins Gericht wie selten ein Kommentator: „We’re more likely to see the Taliban shave their beards and let their wives and daughters wear miniskirts than our own leaders break their addiction to militarism.“

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