„Someone’s going to come up to me on the subway and say, ‚I couldn’t get my dick hard on Torpica.'“
Was passiert
Hannah steht kurz vor ihrer Abreise in Richtung Iowa Writer’s Workshop, was Adam, der derweil in Werbefilmen über Antidepressiva glänzt, mit nicht mehr oder weniger Enthusiasmus als üblich zur Kenntnis nimmt, während Hannahs Eltern mit ihren Karriereplänen mehr anfangen können als mit passiv-aggressiven Komplimenten. Shoshanna erhält ihren NYU-Abschluss. Jessa wird von Beadies Abschied überrascht und trudelt damit wieder einmal orientierungslos durch ihr chaotisches Dasein. Marnie und Desi haben ihren ersten Auftrutt im Jazz Brunch, der jedoch nicht ganz nach Plan verläuft.
Was Sache ist
So sehr ich jede einzelne Folge von Lena Dunhams fluffig-ironisierter Voice-of-a-Generation-Show genieße, scheint sich die Serie im Allgemeinen wenig aus einer Handlung per se zu machen, was mich nach neun Monaten Warten auf das nächste Baby aus ihrer Feder regelmäßig in Semiamnesie verfallen lässt, wo genau sie mich nun das letzte Mal zurückgelassen hat. Es wird nicht besser durch die merkwürdigen Brüche, die „Iowa“ durchziehen – der völlig aus dem Nichts kommende Abschied von Beadie und damit mal wieder ein gekonnter Reset von Jessas Storyline, die als solche kaum mehr zu bezeichnen ist, als Nummer Eins, dicht gefolgt von Hannahs Abschied, der sich mehr nach Staffelfinale anfühlte, was als wenig gelungener Bruch mit Sehgewohnheiten gemeint sein wird, tatsächlich aber mehr irritierte, da das Finale der dritten Staffel wenig Zweifel daran gelassen hat, dass Hannah das Iowa-Angebot annehmen würde, und die Auftaktfolge nicht nur wenig getan hat, um ihre Dynamik mit Adam am Leben zu halten, sondern sie mutwillig mit Torpica gefüttert hat. Nachdem die letzte Season sich endlich mit etwas mehr Flavour an Adam herangewagt hat, war das zumindest kein Schritt vorwärts. Zumindest habe ich Dinner mit Hannahs Eltern #2 genossen, inklusive Hannahs aus eigener Unsicherheit resultierender Unfähigkeit, Komplimente nicht mit Vorwürfen zu beantworten. Was Shosh angeht, ich meinte in Erinnerung zu haben, dass sie ihren Abschluss nicht machen konnte? Erinnerungslücke. Es ist mir zu egal, es nachzulesen.
Marnies Flirts mit Desi, dessen stupiden Namen ich mir auch bis Season Zwanzig noch nicht gemerkt haben werde (Kurzform für Desiree? Desire? Please, let it not be Desmond), scheint sich in der Zwischenzeit zu einer Affäre entwickelt zu haben – die einzig bemerkenswerte On-Screen-Nacktheit in dieser Folge ausnahmsweise mal nicht von Lena Dunham (auch das sehr „Alles Wird Anders! Ausrufezeichen!“ – ohne dass Marnie (deren Sangestalent tatsächlich noch das am wenigsten Nervtötende an ihr ist, vermutlich gewollt ironischerweise) emotional irgendwo angekommen wäre, was zu einem furchtbar egalen Zusammenbruch bei ihrem belanglosen Gig führt, mit der einzigen Konsequenz, Elijah, dem inzwischen unheimlichen Helden der Serie, etwas zu tun zu geben: „What do Judy Garland and Lady Gaga have in common?“ „They’re both white?“ „No, they’re both bad bitches who don’t give a fuck what people think. They were told they weren’t thin enough, that they weren’t feminine enough, that they weren’t beautiful enough. And then Judy went and died because it all became too much. But Lady Gaga’s fine.“ Dunham kann immer noch Dialoge schreiben. Ich halte das im Großen und Ganzen für die Hauptsache und werde die Folge ansonsten allenfalls für wie üblich gelungene Gastauftritte in Erinnerung behalten, hoffe ansonsten auf etwas mehr Vorwärts in Episode 2.