Trailerschau [42]

Suffragette: Eine ereignisreiche Trailerwoche. Der erste Trailer zu Sarah Gavrons Drama über die britische Frauenbewegung um Emmeline Pankhurst verspricht nicht nur den überfälligen Oscar für Carey Mulligan, sondern auch einen spannenden, wichtigen Film, dessen Relevanz man leider auch über hundert Jahre nach den Ereignissen nicht genug betonen kann. Kinostart: 4. Februar 2016.

MacBeth: In Cannes wurde Justin Kurzels Shakespeare-Adaption gefeiert (aber nicht ausgezeichnet). Der erste Trailer lässt erahnen, warum: Alles an diesem Film, besonders aber Michael Fassbender und Marion Cotillard, mutet grandios an. Kinostart: 29. Oktober.

Paper Towns: Zweiter Trailer für die immer noch ziemlich viel versprechende John-Green-Adaption, die ich letzte Woche in puncto bemerkenswerte Coming-of-Age-Stories tatsächlich vergessen habe. Schande über mich, denn ich freue mich tatsächlich sehr auf den Film, trotz des dümmlichen deutschen Titels „Margos Spuren“. Kinostart: 30.07.

Mistress America: Ein offenbar viel beschäftigter Noah Baumbach lässt Indie-Ikone Greta Gerwig das Leben ihrer Stiefschwester-in-spe aufdrehen. Ich hoffe, der Film nimmt seinen Titel nicht allzu ernst (auf verhipsterte post-post-ironische Art) und stilisiert sich zum Voice-of-a-Generation-Wahnsinn, den niemand in Spielfilmlänge erträgt. Sicherer Tipp für „Girls“-Fans. Kinostart: 10. Dezember.

Bridge of Spies: Mr. Stephen „one for me, one for the toilet“ Spielberg begibt sich wieder einmal auf historisches Terrain und schickt Tom Hanks in Verhandlungen mit den Sowjets über einen Austausch von gefangenen Spionen. Wie immer optisch überzeugend, die Story dagegen scheint mir archetypisch für die belanglosen Filme, in denen man Hanks meistens findet. Nichtsdestotrotz ist Spielberg zweifellos in der Lage, etwas daraus zu machen; die Qualität von „Munich“ erwarte ich aber nicht. Kinostart: 10. Dezember.

Z for Zachariah: Margot Robbie und Chiwetel Ejiofor finden nach der Apokylapse einen Zufluchtsort, doch ihr Idyll wird bald von einem Eindringling (Chris Pine) gestört. Das könnte in einem furchtbaren Love-Triangle-Melodrama enden, aber auch wirklich etwas über die Bedingungen menschlicher Zivilisation zu sagen haben. Die Cinematographie beeindruckt noch nicht wirklich, was ich bei Filmen wie diesem eigentlich recht wichtig finde. Nichtsdestotrotz bin ich vorsichtig optimistisch.

99 Homes: Schön, Andrew Garfield bemüht sich, sein Spiderman-Debakel hinter sich zu lassen. Hier spielt er einen jungen Vater, der gezwungen ist, für einen gierigen Immobilienhai (wie immer stark: Michael Shannon) zu arbeiten. Die Story geht in eine sichtlich andere Richtung als zuerst vermutet, was hoffnungsfroh stimmt.

Good Dinosaur: Es ist ja nichts Neues, dass die meisten Pixar-Ideen auf dem Papier schlimmer klingen, als sie dann auf der Leinwand sind. Hier spult Peter Sohn 65 Millionen Jahre zurück, um einen gewinnen Meteoriten an der Erde vorbeifliegen zu lassen, und schickt in der Folge einen Apatosaurus auf einen Selbstfindungstrip in Begleitung eines Menschenjungen. Naja. Kinostart: 26. November.

Everest: Josh Brolin, Sam Worthington und Jake Gyllenhaal werden auf Klettertour im Himalaya von einem Sturm überrascht. Starbesetztes Bergsteigerdrama, von dem ich zumindest qualitativ keine schwindelerregenden Höhen erwarte. Spannend sollte es aber werden. Kinostart: 17. September.

Charlie, Trevor and a girl Savannah: Ein mäßig charismatischer Toby Hemingway hangelt sich durch eine Art von Mindfuck-Thriller, die viele Filmfans als prätentiös abstempeln. Ich dagegen habe meist Spaß an solchen Spielereien, darum: Augen offen halten. Nebenbei: Eric Roberts ist wohl der Inbegriff von Creepiness.

Limitless – Season 1: CBS lässt Neil Burger und Mark Webb aus dem 2011er Film mit Bradley Cooper, von dem ich bis eben völlig verdrängt hatte, ihn jemals gesehen zu haben, eine TV-Fassung basteln, in der Cooper Jake McDorman zum Übermenschen werden lässt. Das Ergebnis sieht erst einmal nach einem der übernatürlichen Crime-Thriller aus, die momentan jedes Jahr im Dutzend rausgehauen werden, ohne dass viel hängen bleibt. Hier ist zumindest Jennifer Carpenter dabei.

The Walk: Robert Zemeckis schickt Joseph Gordon-Lewitt zum Seiltanzen, und ohne seinen Hauptdarsteller würde ich vermuten, dass der Film einfach zwanzig Jahre lang in irgendeinem Archiv vergessen wurde. Mag jemand Zemeckis mal den Ruhestand nahelegen? Keine Empfehlung. Kinosrat: 1. Oktober.

Lila & Eve: Nach dem Tod ihrer Söhne begeben sich Viola Davis und Jennifer Lopez auf einen Rachetrip; ein zutiefst überschätztes Genre, auch wenn Davis immer für eine starke Performance gut ist.

2 Gedanken zu „Trailerschau [42]

  1. Die Trailer zu Suffragette und MacBeth finde ich auch großartig und bin sehr sehr gespannt auf die Filme. Die Musik und Atmosphäre in den Trailer war auch herausragend. 99 Home sieht auch interessant aus. Die Serienversion von Limitless wirkt irgendwie etwas seelenlos auf mich. Der Film war okay, war für mich aber auch kein Meilenstein der Filmgeschichte oder was, das man gesehen haben muss. Die Serie ist noch konformer. Wie du schon sagst, solche Serien werden zur Zeit rausgeschleudert wie nix. Typ mit irgendeiner besonderen Begabung hilft der Polizei – nee, hatten wir gerade so oft.

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    • Seit „Fringe“ scheint das irgendwie Standardformular zu sein – vermutlich, weil sich solche Serien so einfach produzieren lassen. Man muss sich nicht einmal eine wirklich komplexe Krimihandlung ausdenken, weil der Fall am Ende ja eh mit übernatürlichem Manbojambo gelöst wird. :p (Und das sage ich als bekennender Fantasyfan.)

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